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MIROSLAV HAšEK –

ANDENKEN

Eröffnung: 22.09.2023, 20:00 Uhr

Laufzeit: 22.09.2023 - 31.10.2023

Führungen:

23.09.2023, 14:00 Uhr | DRESDEN CONTEMPORARY ART, DCA Rundgang

30.09.2023, 14:00 Uhr | Interkulturelle Tage

31.10.2023, 20:00 Uhr | Finissage mit Künstlergespräch im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage 2023

Öffnungszeiten: Do/Fr 16–20 Uhr, Sa 12–16 Uhr

kuratiert von Eva Mráziková und Susan Donath

Miroslav Hašek: Mythomania/Pseudologia phantastica, 201

Der Kunstverein Dresden e.V. zeigt in der Einzelausstellung Památka – Andenken drei künstlerische Arbeiten, die in dieser Form erstmals zusammentreffen.

Hašeks Werk umfasst generell Videos, Fotografie, Skulpturen, Objekte und Installationen. Für die Ausstellung im Kunstverein liegt der Fokus auf einer Kombination von drei Installation, deren Ausgangspunkt ein historisches Objekt oder eine historische Praktik ist. Dem innewohnend sind Verweise auf die deutsch-tschechische Geschichte.

 

Die Installation Horror Vacui von 2015 zeigt auf den ersten Blick ein historisches Bowle Set aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die grünen Gläser mit Weinlaub stammen von Hašeks Großmutter, die diese in seiner Kindheit immer wieder putzte und den Verbleib der Bowle beklagte, aber auch das Dilemma den Nachbaren nicht danach fragen zu können, der möglicherweise Inhaber der Bowle war. Die Wortgruppe „nach den Deutschen“ schwingt in diesem Zusammenhang in ihren Gesprächen konstant mit. Künstlerisch hat Miroslav Hašek versucht das Dilemma um das fehlende Bowle Gefäß zu lösen und eine scheinbar passende Ersatzbowle geschaffen. In einer Gegenüberstellung treffen die „neue“ Bowle und die alten Gläser zusammen. Es stellt sich die Frage, wer oder was sich in dieser Installation trifft oder wer oder was ist für immer verloren ist.

 

Hauptbestandteil der zweiten Installation, Mythomania/Pseudologia phantastica von 2018 sind drei Wörter, die deutschen Wörter: Erinnerung, Andenken, Gedächtnis (vzpomínka, památka, paměť). Sie wurden als 3D-Druck hergestellt und in einem Mineralquellbad gelagert, wodurch die Oberfläche der Objekte versteinerte. Diese Technik verweist auf die Herstellung eines bekannten Souvenirs, den Karlsbader Rosen aus dem Kurort Karlovy Vary. Sie entstehen indem echte Rosen mit Thermalquellensalzen und Mineralien so behandelt werden, dass sie versteinern. Miroslav Hašeks versteinerte Wörter werden in der Ausstellung museal präsentiert. Die Arbeit stellt Fragen nach dem was bleibt in uns aber auch in Artefakten.

 

Flankiert werden die Arbeiten Horror Vacui und Mythomania/Pseudologia phantastica mit zwei neuen künstlerischen Werken, die für die Ausstellung neu entstanden sind. Ausgangspunkt der einen Arbeit ist eine Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg und die damit verbundene Liebesgeschichte. Im Zentrum der zweiten Arbeit, einer Bodeninstallation, werden die Fragmente eines alten Grabsteines stehen.

Miroslav Hašek, geboren 1988, ist ein Künstler der jüngsten Generation, der im Raum Ústí nad Labem, Tschechische Republik arbeitet. Signifikant für seine künstlerischen Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit deutsch-tschechischer Geschichte, Traditionen und ihre Transformation in unsere Zeit. Dabei entstehen in seinen Arbeiten Gleichnisse, die divers übertragbar sind.

Gefördert durch die Landesdirektion Sachsen, die Stiftung Kunst und Musik für Dresden, die Landeshauptstadt Dresden sowie die Euroregion Elbe/Labe. 

 

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