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WERNER ZELLIEN  – UTØYA

Laufzeit: 20.01. - 09.03.2024 

Eröffnung: 19.01.2024, 19 Uhr | Grußwort von Else Kveinen, Botschaftsrätin Kultur, Norwegische Botschaft, Eröffnungsrede von Nils Ohlsen, Direktor Lillehammer Kunstmuseum

Artist Talk: 20.01.2024, 11 Uhr | Werner Zellien und Nils Ohlsen im Gespräch 

Podiumsdiskussion: 06.03.2024, 20 Uhr | Traum(a). Kunst. Demokratie. Wie kann unsere Gesellschaft zusammengehalten werden?

Kurator: Nils Ohlsen

Öffnungszeiten: Do/Fr 16–20 Uhr, Sa 12–16 Uhr und nach Vereinbarung 

Werner Zellien (*1952) setzt sich in seinem Utøya-Projekt fotografisch mit den Terroranschlägen von 2011 auf der norwegischen Insel Utøya auseinander. Zellien war der erste Künstler, der nach den Terroranschlägen von 2011 von den Behörden die Erlaubnis bekam, die Insel Utøya zu besuchen, um dort künstlerisch zu arbeiten und ein Projekt zum Terroranschlag zu realisieren.

Die dort entstandene Arbeit besteht aus 45 Fotografien. Die an einem Tag im Dezember 2012 entstandenen Arbeiten zeigen die Insel unter einer dünnen Decke ersten Neuschnees. Die ersten Bilder entstanden früh morgens bei noch fast völliger Dunkelheit. Erst nach längerem Hinsehen macht das Auge einzelne Formen der Landschaft aus. Im Laufe der Serie beginnt fast unmerklich der Tag und die Landschaft hellt sich sukzessiv auf bis dann im letzten Bild die Sonne aufgeht und den Ort des Terrors in ein warmes, klares Winterlicht taucht. Ergänzt wird die Serie durch ein Gedicht des romantischen Dichters Friedrich Rückert (1788-1866). Im Jahr 1838 schrieb Rückert 428 Gedichte, in denen er den Tod zweier seiner Kinder betrauerte, die an Scharlach gestorben waren. Gustav Mahler komponierte Musik für fünf dieser Gedichte, die als Kindertotenlieder bekannt wurden, genau wie Rückert sie genannt hatte. Sein Gedicht hebt die Unfassbarkeit existenzieller Trauer auf ein universelles Niveau hebt. 

Nun will die Sonn’ so hell aufgeh’n

als sei kein Unglück die Nacht gescheh’n.

Das Unglück geschah nur mir allein.

Die Sonne, sie scheinet allgemein.

Zellien hat sich bereits vor dem Utøya-Projekt vermehrt mit historisch extrem belasteten Orten beschäftigt. Sein Fotoprojekt zur Wannseevilla, wo die nationalsozialistische Führung die Vernichtung der europäischen Juden plante, liegt als Publikation vor.

Die kuratorische Entscheidung, Werner Zelliens Utøya-Projekt im Kunstverein Dresden zu zeigen, geht in diesem Zusammenhang auch auf das Erstarken rechtspopulistischer Strömungen in den letzten Jahren zurück, die auf ein großes Engagement und Zivilcourage von zahllosen Bürgern stoßen, die sich für universelle Menschenrechte und humanistische Werke stark machen. Mit seiner Geschichte insbesondere seit der verheerenden Bombardierung in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges ist Dresden ein idealer Ort, um Werner Zelliens Utøya-Projekt außerhalb von Norwegen einem internationalen Publikum zu präsentieren. 

Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, das Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden, die Stiftung Osterberg für Kunst und Kultur sowie die Norwegische Botschaft Berlin. 

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