BEATRIZ MORALES – ROOTS AND RESONANCE
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Laufzeit: 07.09.- 15.11.2024
Kuratorin: Esenija Bannan
Öffnungszeiten: Do/Fr 16–20 Uhr, Sa 12–16 Uhr und nach Vereinbarung
Ein Wechselspiel zwischen Agavefasern, Farbe, Textur und Sound erwartet die
Besucher:innen in der Ausstellung Roots and Resonance, die vom 6. September 2024 bis
15. November 2024 im Kunstverein Dresden zu sehen ist.
Die in Berlin lebende mexikanische Künstlerin, Beatriz Morales, schafft mit ihrer Textilunst gefüllt mit prähispanischen Elementen eine Atmosphäre, die tief in der Natur verwurzelt ist: Agave war in Mexiko lange Zeit ein wesentlicher Bestandteil von Mythologie und Kultur, Nahrung und Wohnen, Medizin und Spiritualität. Dieses hochwertige Produkt, im
Volksmund Henequén genannt, galt lange Zeit als das Grüne Gold von Mexiko, das im 20. Jahrhundert durch Plastik ersetzt wurde und in den letzten Jahren insbesondere in der Handwerkstradition wieder eine wichtige Bedeutung bekommt. Die Künstlerin wuchs in einer Familie auf, die Textilien hergestellt hat und war bereits als Kind von dem Geruch und den Stoffen fasziniert gewesen - auch heute fühlt sie sich in diesem Medium heimisch.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich Morales mit der traditionellen Herstellung der Pflanzenfarben, die sie mit dem Webkünstler Ignacio Netzahualcoyotl in ihrem Studio außerhalb Mexiko-Stadt kollaborativ erstellt hat. Diese Farbherstellung folgt uralten Methoden und Rezepten, die von einigen wenigen Meisterfärbern in einer ungebrochenen
Tradition aus den prähispanischen, mexikanischen Ursprungskulturen über die Jahrhunderte in die Gegenwart überliefert wurden. Morales greift mit ihrer Arbeit sprichwörtlich einen Faden in die Vergangenheit auf – ein Faden, der seit der Industrialisierung schon vielfach zu zerreißen drohte, und den sie mit ihren Arbeiten nun in
einen neuen künstlerischen Kontext spinnt.
Im Kunstverein Dresden nimmt die weiche Materialität der Agavefasern die Form eines Baumes an, der mitten im Raum schwebt und sich mit seinen fallenden Wurzeln auf dem Boden verbreitet. Mit Soundinstallation, Malerei und Textilkunst, die die Installation begleiten, löst sich die Künstlerin von den vorhandenen räumlichen Komponenten und schafft eine neue farbenprächtige Landschaft, die man buchstäblich betreten kann.
Die Ausstellung wird von einer Soundinstallation von Sion Trefor begleitet.
Gefördert von der Stiftung Kunst und Musik für Dresden, die Ostsächsische Sparkasse, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden, der Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG sowie von Mezcal San Cosme.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.